Día del Niño

Für mich ging es recht früh aus den Federn, ich musste nämlich noch vor Arbeit Kartoffeln für das Mittagessen kochen. Um Acht haben wir uns dann am Kürmi getroffen um noch letzte Vorbereitungen zu treffen, Klopapier, Pflaster und andere unentbehrliche Utensilien für einen Ausflug mit Kindern zusammen zu suchen und das Frühstück vorzubereiten, bevor um halb neun die Kinder vor der Tür standen. Nachdem nach dem Frühstück alle noch einmal auf dem Klo waren konnte dann auch endlich der Bus bestiegen und beladen werden und es ging los Richtung La Paz.

Da wir die Kinder vorher in Gruppen eingeteilt hatten und mit verschieden farbigen Namensschildern ausgestatten hatten, war es etwas einfacher den Überblick zu behalten. Trotzdem ist es nicht ganz leicht, über 30 schreiende und energiegeladene Kinder dazu zu bewegen, sich ein einer Reihe gemäß ihres Alters aufzustellen. Endlich im Inneren des Parks angekommen haben wir uns ein schönes sonniges Fleckchen Wiese gesucht und erste kleine Wettbewerbe wie zum Beispiel Sackhüpfen mit den Kindern gemacht. Das Gewinnerteam wurde mit kleinen Süßigkeiten belohnt und weiter ging es mit dem nächsten Spiel, schließlich wollte jedes Team mal Gewinner sein.

Gegen halb eins haben wir uns dann in den Schatten verzogen und erst einmal Waschstraße gespielt. Wer sich nicht ordentlich mit Seife die Hände gewaschen hatte durfte auch nicht sein Mittagessen auspacken! Meine Kollegen und ich haben uns im Vorhinein aufgeteilt, wer was mitbringt und so hatten wir ein wirklich abwechslungsreiches Picknick, wo dann auch meine Kartoffeln zum Einsatz kamen.

Nach dem Essen hätte ich, wäre ich alleine dort gewesen, erstmal ein Mittagsschläfchen eingelegt und die Sonne genossen. Allerdings war ich nicht allein, sondern mit 30 Kindern dort und so war nicht viel mir Ausruhen. In Sekundenschnelle wurden Skaterrampen und Klettergerüste in Beschlag genommen und auch so schnell nicht wieder hergegeben. Ich glaube, an manchen Stellen habe ich mich sogar mehr gefreut als die Kinder, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal versucht habe, aufrecht stehend eine Betonrampe herunter zu rutschen oder aus simplem Schaukeln einen Wettbewerb gemacht habe. So haben wir den gesamten Nachmittag mit Spielen, Rennen und Lachen verbracht und für definitiv  jeden war etwas dabei. Die Kinder hatten allerdings deutlich mehr Ausdauer als ich beim Spielen, was aber gar nicht so schlimm war. So hatte ich erstens Zeit, ein paar Fotos zu machen und gleichzeitig auch noch einmal sicherheitshalber durchzuzählen, ob auch wirklich alle da sind.

Um vier ging es dann im Bus zurück zum Kürmi. Keine fünf Minuten im Bus begann es plötzlich wie aus Eimern zu schütten, wovon wir dann aber zum Glück nicht mehr so viel mitbekommen haben. Wieder oben angekommen gab es für jedes Kind noch eine kleine Geschenktüte mit Süßigkeiten und dann löste sich die Gruppe auch Stück für Stück auf. Die Größeren durften so gehen, sofern sie denn raus in den Regen wollten, die Kleineren mussten noch auch Eltern oder große Geschwister warten. Als dann endlich alle Kinder abgeholt und alle Materialien wieder verstaut waren konnten auch wir nach Hause. Da der Regen aber leider wie in El Alto üblich halbe Straßen in Flüsse verwandelt hatte kam ich selbst mit Fahrrad nicht trockenen Fußes nach Hause. Aber erst mal warm eingepackt mit trockenen Socken und meiner Fleecedecke auf dem Sofa konnte ich es dann kaum erwarten, mir die ganzen Fotos des Tages noch einmal anzusehen. Wenn ich an die ganzen fröhlichen Gesichter der Kinder denke hat sich die ganze Arbeit absolut gelohnt!