Eingelebt?!

Hast du dich eigentlich richtig eingelebt? Eine Frage, die ich doch recht oft zu hören bekommen und die ich seit diesem Wochenende nun definitiv mit „Ja!“ beantworten würde. Nicht, dass ich das nicht vorher auch getan hätte. Dieses Wochenende bin ich allerdings an einen Punkt gekommen, an dem ich dann doch etwas über mich selbst schmunzeln musste.
Von der Fundase hat jeder Mitarbeiter zu Weihnachten einen Einkaufsgutschein für die Supermarktkette „Hipermaxi“ geschenkt bekommen, passenderweise die einzige Kette, die eine Filiale in El Alto zu bieten hat. Da meine Gastmutter und ich also beide einen entsprechenden Gutschein hatten, ging es am Samstagabend mit der gesamten Familie zum Großeinkauf in den einzigen Supermarkt El Alto‘s am gefühlt komplett anderen Ende der Stadt. Ansonsten erledigen wir ja alle Einkäufe auf der feria bzw. dem mercado, weswegen dass schon etwas Besonderes war. Auch ich habe mich anscheinend schon so an die vollen Gänge und bunt gemischten Stände auf der feria gewöhnt, da ich Supermärkte hier in Bolivien eigentlich nur mal im Urlaub gesehen und betreten habe. Aber auch die konnten von der Größe her definitiv nicht mit dem Hipermaxi El Alto’s mithalten. Ich war so beeindruckt, dass ich sofort von jedem Regal ein Foto gemacht hätte, um es auf meinen Blog zu stellen, hätte mich nicht der nette Herr der Security darauf hingewiesen, dass fotografieren leider verboten sei. Zuerst war ich ziemlich enttäuscht, wie sollte ich denn dann hier begreiflich machen, was für eine Unmenge an Auswahl es dort in den Regalen gab. Dann schienen allerdings meine deutschen Supermarkterfahrungen langsam wieder an die Oberfläche zu dringen und ich hätte am liebsten laut gelacht. Ich denke, die meisten von euch wissen, wie ein Real von Innen aussieht. Nicht anders ist es bei einem Hipermaxi. Doch nach mehr als einem halben Jahr konsequenten mercado-Besuchen brauchte ich dort erst einmal wieder etwas Eingewöhnungszeit.
Ziemlich stolz habe ich mich dann mit Müsli und Joghurt eingedeckt, zwei Produkten, die es auf der feria doch schwerer und wenn, dann nur recht teuer, zu kaufen gibt.
Im Nachhinein fand ich es auf jeden Fall gut, auch hier in El Alto mal im Supermarkt gewesen zu sein, dass hat mir noch einmal eine andere Facette dieser unglaublich vielseitigen Stadt gezeigt. Ich war aber doch beeindruckt, wie schnell man sich von Dingen „entwöhnen“ kann, die einem fast sein ganzes Leben lang als vollkommen normal erschienen sind.

Da ich ja vom Supermarkt keine Bilder machen durfte, zeige ich euch einfach nochmal einen bolivianischen mercado!

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